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Die Geschichte des Geldes

In diesem Artikel werden wir uns, stark verkürzt, die Geschichte des Geldes ansehen. Historisch betrachtet, ging die Entwicklung des Geldes weit in die Geschichte zurück. Am Anfang wurden Waren direkt miteinander getauscht (Naturalienhandel). Dies hatte jedoch den Nachteil, dass sie nicht für einen späteren Zeitpunkt aufgespart werden konnten. Aus diesem Grund kamen Güter wie Tiere, Salz oder Muscheln als Zwischentauschmittel zum Einsatz. Nach und nach wurden Gold und Silber zu den beliebtesten Zahlungsmitteln.


Der zunehmende Warenverkehr veranlasste den lydischen König Krösus, die ersten einheitlichen Münzen zu prägen, die nur als Zahlungsmittel dienten. Diese bestanden aus einer natürlich vorkommenden Gold-Silber-Legierung und waren im ganzen Mittelmeerraum, vor allem in Griechenland und im römischen Reich, üblich. Ein Vorteil der neuen Münzen war, dass sie einheitlich schwer und somit leicht zu zählen waren. Der Wert der einzelnen Münze entsprach zunächst genau dem Metallwert. Solche Münzen werden als Kurantmünzen bezeichnet. Die Geldstücke, die heutzutage im Umlauf sind, sind Scheidemünzen, deren Metallwert geringer ist als ihr Wert.


Im Jahr 1356 erlebte das Geldsystem in Deutschland eine wichtige Veränderung: Der Kaiser segnete die Goldene Bulle ab, die das Münzrecht aller Kurfürsten anerkannte. Dies führte zu einer Vielzahl verschiedener Münzen wie Kreuzer, Schilling, Pfennig, Gulden und Taler. Diese verschiedenen Währungen stellten jedoch ein Problem für Händler dar, da die meisten Märkte nur die in der Region gültige Währung akzeptierten. Aus diesem Grund wurden große Geldgeschäfte oft mit ungemünztem Gold oder Silber oder durch Tauschgeschäfte abgewickelt.


Seit dem 11. Jahrhundert ist Papiergeld in China im Umlauf. Zunächst diente es als Zahlungsforderung, die man jederzeit in Münzen umtauschen konnte. In Europa wurde es erstmals im Jahr 1483 als Ersatz für Münzgeld in Spanien ausgegeben. Die ersten richtigen Banknoten mit unterschiedlichen Werten gab die schwedische Reichsbank im Jahre 1660 heraus. In anderen Ländern, beispielsweise Frankreich, scheiterte die Ausgabe von Papiergeld jedoch zunächst. Erst in Großbritannien wurde das Papiergeld ab 1776 erfolgreich eingeführt und anschließend auch in den deutschen Ländern verbreitet. Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten die europäischen Staaten die Flut an Papiergeld regulieren und stabile Währungen, die auf Papiergeld basierten, etablieren. Damit entstand ein neues Zahlungsmittel: Das Papiergeld.


1821 wurde in Großbritannien der Goldstandard eingeführt, wonach das zirkulierende Papiergeld stets in Bezug auf die Goldmenge des Landes gedeckt war. 1873 folgte das Deutsche Reich und viele andere Länder, wie Frankreich, Russland und die Vereinigten Staaten. Der Goldstandard trug dazu bei, dass viele Finanzkrisen bewältigt werden konnten. Jedoch wurde er im Verlauf des ersten Weltkrieges in den meisten Ländern abgeschafft, da eine große Menge Geld gedruckt wurde, um die Kriegskosten zu decken. Nach dem Krieg kehrten viele Nationen zum Goldstandard zurück, jedoch wurde er nach der Finanzkrise in den 1930er Jahren überall aufgegeben.


Bis in die 1970er Jahre war der Wert des Geldes aber stets eng mit dem Goldpreis verbunden, bis die Demonetisierung des Goldes schließlich 1976 abgeschlossen wurde. Seitdem ist die Geschichte des Geldes sehr eng mit der Goldgeschichte verbunden.


Im 21. Jahrhundert sieht die Zahlungslandschaft anders aus. Mit der Einführung von Plastikkarten und immateriellem Geld sind neue Wege der Bezahlung entstanden. Kreditkarten, Bankkarten und Debitkarten sind ein integraler Bestandteil des heutigen Zahlungsprozesses. Mit dem Einsatz dieser Karten werden Transaktionen erleichtert und schneller abgewickelt. Auch das Bezahlen über Mobiltelefone oder Online-Dienste wird immer beliebter.


Die Nutzung virtueller Währungen wie Bitcoin ist ebenfalls auf dem Vormarsch und eröffnet neue Möglichkeiten der Bezahlung. Bargeld findet immer seltener Verwendung, da die meisten Alltagsgüter kontaktlos bezahlt werden können und Goldmünzen werden meist als Wertanlage eingesetzt. Gespannt blicken wir in die Zukunft! Was wird sich durchsetzten? Digitale Währungen, Kryptowährungen oder entscheiden wir uns doch für das gute alte Bargeld?